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Gold - Jimmy

Scharrendorf (tw) . Martina Ammersbach traute am Wochenende nach Pfingsten ihren Augen nicht: Als die 45-Jährige sonntags in ihrem Garten in Scharrendorf den gelieferten Mutterboden verteilte, entdeckte sie einen goldenen Ring, ausgebuddelt von “Jimmy” ihrem sechs Monate alten Spaniel. Offenbar ein Ehering, mit Gravur: Agnes 26.12.62-FM 585. Nun interessiert nicht nur die Hundebesitzerin brennend, wer dieses gute Stück vermisst und welche Lebensgeschichte dahinter steckt. Wie lange hat der mindestens 46 Jahre alte Ring schon in der Erde gelegen ? Jimmy ein “Cavalier King Charles Spaniel” hat ihn ans Licht befördert. Ich bin ja froh, dass Jimmy den Ring nicht runter geschluckt hat, lacht die Scharrendorferin, die mit Ehemann Michael und zwei Kindern seit Ende 2006 im Twistringer Ortsteil wohnt. Die Familie lebte vorher in Stuhr. Sie erwarb den Resthof an der Nienburger Straße und sanierte das Haus. Kurz vor Weihnachten 2007 ließen sie sich Mutterboden anliefern. Aus Zeitgründen kamen sie erst jetzt dazu, die Terrasse der Vorbesitzer zu beseitigen, stattdessen Anpflanzungen vorzunehmen. Martina Ammersbach ist überzeugt, dass der Ring im Mutterboden steckte, denn unter den Vorbesitzern gibt es gar keine Agnes. Die Erde lieferte übrigens die Twistringer Firma Lührs, die auf unsere Nachfrage nun gerne prüft, woher dieser Mutterboden stammt. Auf das Resultat ist auch Martina Ammersbach, die ihre Kindheit in Worpswede und Bremen verbrachte ganz gespannt. Die 45-Jährige, umringt von ihren beiden anderen Hunden “Buddy” und “Tommy”, schildert weiter: Ich habe das Datum im Ring gesehen-ich bin selbst am 6. Dezember 1962 geboren - und habe gestaunt, dass der zweite Weihnachtstag 1962 eingraviert worden ist. Wurde früher auch an solch einen Tag geheiratet ? Ist es nun ein Trauring oder etwa ein Verlobungsring ? Ist das Schmuckstück irgendwann bei der Arbeit vom Finger gerutscht ? Wer helfen kann den Fund aufzuklären meldet sich in unserer Redaktion.

“ Agnes - die suchen dich ! “

Scharrendorf (tw) Wir haben “Agnes” gefunden. Die Suche nach dem Besitzer des in Scharrendorf von “Jimmy” ausgebuddelten Goldringes ist zu Ende. Zu Tränen gerührt, ganz aufgeregt und innerlich aufgewühlt nahm Agnes Greten (72) aus St. Hülfte bei Diepholz jetzt überglücklich den seit 1966 verschollenen Ehering ihres Mannes Georg von Hundebesitzerin Martina Ammersbach entgegen. “Georgs Ring ist wieder da”, freute sich Agnes Greten. Zur Erinnerung gab es noch ein Bild vom Finder, von “Jimmy”. In der Scharrendorfer Nachbarschaft ist der sechs Monate alte “Cavalier King Charles Spaniel” jetzt der Gold-Jimmy. Martina Ammersbach süßer Hund buddelte nach Pfingsten einen Ring aus dem Mutterboden im Garten an der Nienburger Straße. Der eingravierte Hinweis “Agnes 26.12.62 - FM 585” löste Ende Mai eine Suchaktion nach dem Besitzer beziehungsweise nach “Agnes” aus und sorgte für Gesprächstoff, brachte aber nicht den entscheideten Hinweis. Schon bald stellte sich herraus, dass der Goldring 1962 bei Juwelier Ferdinand Mersmann gekauft worden war. Kirchenbüro und Standesamt konnten nicht weiter helfen; die Angaben reichten nicht aus. Die Twistringer Firma, die im September 2007 den Mutterboden an Familie Ammersbach geliefert hatte, konnte sich nicht mehr erinnern, woher die Ladung stammte. Zufall oder Schicksalsfügung: Vor einigen Tagen sprach Erika Lüllmann von der Twistringer Westerstraße ihre Jahrzehnte lange Freundin Agnes Greten aus St. Hülfte auf die Goldring-Berichte an: “Agnes, ich glaube die suchen dich.” Die Reaktion der Wahl-Diepholzerin: “Das ist bestimmt Georgs Ring”. Nicht lange überlegt, rief die 72-Jährige in unserer Redaktion an, mit aufgeregter Stimme: “Hier ist Agnes.” Und fügte hinzu, sie wisse genau, wo der Mutterboden hergekommen sei: vom Land des alten Grewe, seinerzeit Landtagsabgeordneter. Ihr Georg habe im Jahre 1966 in Mörsen an der B51 gegenüber vom Hof Diephaus, wo heute Gewerbe angesiedelt werde, Dünger ausgesät. Dabei rutschte ihm der Hochtzeitsring vom Finger und verschwand im Acker. Hinter Diephaus` Anwesen, wo heute die große Sportanlage steht, wohnte Familie Greten im Obergeschoss des Greweschen Hauses. Georg arbeitete als Verwalter. Es war in dem Jahr, als die zweite Tochter geboren wurde und Georg seiner Agnes nach der Geburt im Krankenhaus den Verlust eingestand. Noch viele Jahre später, erinnert sich die 72-Jährige, zeigte sie ihren Kindern jedes Mal auf der Fahrt nach Twistringen das Gelände, wo der Goldring liegen musste. Am 26. Dezember 1962 hatten sich unter dem Weihnachtbaum die 27-jährige Haushaltsgehilfin Agnes Theodora Dasenbrock aus Visbek und der fünf Jahre jüngere Landwirtsgehilfe Gehard Georg Greten aus dem emländischen Wieste bei Werlte verlobt. Im Juni 1964 gaben sich die beiden das Ja-Wort vor dem Twistringer Standesbeamten Röbbermann. Kennen gelernt hatten sie sich während der Arbeit bei Hartjens (Brennerei) in Stöttinghausen. Im Jahre 1967 zerstörte jäh ein Schicksalsschlag das Familienglück: der gelernte Bäcker Georg und seine beiden Töchter wollten an einem Sonnabend deren Tante nach Hause bringen. Ein betrunkener Lkw-Fahrer prallte auf der Bahnhofstraße in Twistringen auf Gretens Auto. Der Familienvater und die eineinhalbjährige Tochter waren sofort tot. Die zweieinhalbjährige Maria überlebte. Agnes Greten konnte dann nicht mehr länger in Mörsen leben; sie zog nach dem Unfall mit Maria nach Diepholz. Erst sieben Jahre später fand sie in Hans Schierholt ihren heutigen Lebensgefährten.

Berichte von T.Wilke, Kreiszeitung “Bassum/Twistringen”.

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